Um Müll zu vermeiden, sind unverpackte Produkte und plastikfreie Produktverpackungen total im Trend. Auch wir finden das selbstverständlich unterstützenswert und möchten so wenig Müll wie möglich produzieren. Allerdings ist das rechtlich gar nicht so einfach. Die Verpackung von Kosmetik unterliegt der Kosmetikverordnung. In der ist gesetzlich vorgeschrieben, was in Kosmetik enthalten sein darf, was nicht und eben wie sie verpackt sein darf und wie nicht. Zum Beispiel dürfen Produkte, die fett- und oder wasserhaltig, also feucht, sind, nur in Kartonagen mit einer zusätzlichen Innenbeschichtung verpackt werden – damit ist es aber kein reines Papier mehr und kann nicht im Papiermüll entsorgt werden. Eine andere beliebte Alternative zu Plastik ist Glas. Warum verpacken die Herstellungsfirmen immer noch in Kunststoff und nicht in Glas? Werden wir oft gefragt. Bei der Entscheidung Glas oder Kunststoff spielt maßgeblich der Energieverbrauch bei der Herstellung eine Rolle – die CO2 Bilanz von der Glasherstellung steigt deutlich über die von Kunststoff. Zusätzlich ist es schwerer und das bedeutet höhere Emissionen beim Transport.
Leider können wir also nicht alle (Plastik) Verpackung vermeiden – deshalb sollten wir uns umso mehr um Recycling bemühen. Die Voraussetzung für echtes Recycling ist Sortenreinheit des Verpackungsmaterials – also unbeschichtetes Papier, eine Sorte Kunststoff, Alu, reines Glas etc. Das relevanteste, was Du für ein Recycling der Kosmetikverpackungen somit tun kannst, ist die richtige Entsorgung und das Schlagwort hier ist – TRENNEN.
Und so trennt Ihr richtig:
Leere die Verpackungen aus: Stelle sicher, dass die Verpackung vollständig leer ist, bevor du mit dem Trennen beginnst. Reste von Produkten können das Recycling beeinträchtigen. Nagellackreste gehören z.B. in den Sondermüll, Puderreste in den restmüll.
Entferne nicht recycelbare Teile: Manche Kosmetikverpackungen enthalten Teile, die nicht recycelbar sind, wie zum Beispiel Pumpen, Sprühköpfe oder Spiegel. Entferne diese Teile, wenn möglich, und entsorge sie entsprechend den örtlichen Vorschriften. Bei unserem Lüneburger Entsorger gibt es z.B. ein Abfall-ABC, das zeigt, wohin was kommt.
Trenne die Materialien: Sortiere die verschiedenen Materialien der Verpackung voneinander. Zum Beispiel können Glasbehälter von Plastikdeckeln getrennt werden, Kunststoffflaschen von Metallkappen usw.
Entsorge sie entsprechend: Entsorge die verschiedenen Materialien entsprechend den örtlichen Recyclingrichtlinien. In einigen Fällen müssen bestimmte Materialien wie Glas, Kunststoff oder Metall separat entsorgt werden. Kosmetiktücher und Wattepads ghören z.B. in den Hausmüll.
Überprüfe die Recyclingfähigkeit: Einige Kosmetikverpackungen können aus gemischten Materialien bestehen, die schwieriger zu recyceln sind. Überprüfe die Verpackung, um sicherzustellen, dass sie recycelbar ist, und entsorge sie entsprechend.
Auf den Umverpackungen der Kosmetika oder aber auch auf den websites der Kosmetikhersteller erfahrt Ihr oft, wie Ihr Eure alten Kosmetikverpackungen entsorgen könnt.
Eine andere, kreativere Möglichkeit Müll zu vermeiden, ist die Verpackungen weiter zu verwenden. Werdet doch kreativ und überlegt euch innovative und schöne Dinge, die aus alten Kosmetikverpackungen entstehen können. Auf Pinterest gibt es dazu tolle Ideen.